Die richtige Lösung.

Wie viel ist mein Unternehmen wert – Unternehmensbewertung im Überblick

Autor: Dr. Lukas Haigermoser
Datum: 13. Juli 2023

Die Frage zum Unternehmenswert kann sich aus verschiedenen Anlassfällen ergeben. In der Wachstumsphase zum Zwecke der Kapitalaufbringung/Finanzierung, bei der Unternehmensnachfolge im Hinblick auf Umstrukturierungen, im Zuge von Unternehmensveräußerungen, bei Umgründungen, bei Ein-/ Austritt von Gesellschaftern, bei Kreditwürdigkeitsprüfungen, wie auch bei den weniger schönen Anlässen wie Gesellschafterstreitigkeiten oder Verlassenschaften (Feststellung von Pflichtteilsansprüchen).

Es gibt für die Unternehmensbewertung mehrere Verfahren, die im Prinzip alle gleich funktionieren. Ausgangspunkt ist das Unternehmen als Ganzes und die Ertragsstärke des Unternehmens in Zukunft. Man will sozusagen feststellen, wann und in welcher Höhe der Käufer sein investiertes Geld wieder retour bekommt.

Objektivierter vs subjektiver Unternehmenswert 

Der objektivierte Unternehmenswert ist somit ein Zukunftserfolgswert, der sich bei Fortführung des zu bewertenden Unternehmens auf Basis des im Bewertungszeitpunkt bestehenden Unternehmenskonzeptes mit allen realistischen Zukunftserwartungen im Sinne von Chancen und Risiken, der finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens, sowie sonstigen Einflussfaktoren ergibt. Die Bewertung ist daher komplex, da diese auf einer integrierten Planungsrechnung (somit Zukunftsannahmen) basiert. Die Vergangenheit, sprich der bisherige Erfolg des Unternehmens, dient in der Theorie lediglich zur Überprüfung der Planungsrechnung und die für die Unternehmensbewertung getroffenen Annahmen, wirkt sich aber nicht unmittelbar auf den Unternehmenswert aus. 

Der so ermittelte Unternehmenswert kann sich im Ergebnis vom am Markt erzielbaren Preis unterscheiden. Der erzielbare Preis für Unternehmen bildet sich, wie auch bei anderen Wirtschaftsgütern, aus Angebot und Nachfrage (siehe zum Beispiel Börsenkurse). Hier spielen in der Praxis oft irrationale Faktoren eine Rolle wie z.B. eine besondere Vorliebe, der Zeitfaktor oder strategische Überlegungen. Diese vom Käufer oder Verkäufer möglicherweise getroffenen individuellen Überlegungen werden im Zuge einer objektiven Unternehmensbewertung nicht berücksichtigt. Individuelle Aspekte wie Synergieeffekte, Strategiekonzepte (z.B. Kauf eines Konkurrenzbetriebes) können bei den jeweiligen Sachverhalten bewertungsrelevant sein, fallen aber unter die Kategorie der subjektiven Unternehmensbewertung und sind für eine neutrale/objektive Wertfindung nicht geeignet.

Fazit

Planen sie einen Unternehmensverkauf wenn möglich rechtzeitig und sorgfältig. Wie beim Verkauf eines Autos sollte man auch bei einem Unternehmen den Lack vor der Verkaufsverhandlung noch aufpolieren und den Gesamtzustand in einem guten Licht erstrahlen lassen (z.B. vertragliche Regelungen, fristenkongruente Finanzierung, Kennzahlenanalyse, Forderungsmanagement, etc.).

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zur Unternehmensbewertung haben! Wir unterstützen Sie gerne bei der Erstellung von Bewertungsgutachten und begleiten Sie im jeweiligen Anlassfall, egal ob Unternehmensnachfolge, Unternehmenskauf oder –verkauf.

 

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet.

 

 

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